Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) führen das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, bereits seit 2018 ein deutschlandweites Monitoring zur Erfassung des Gnitzen-Vorkommens auf landwirtschaftlichen Betrieben mit Tierhaltung (Rind, Schaf, Ziege, Pferd) durch. Pro Saison wird an 30-70 Standorten die Gnitzen-Fauna erfasst. Mittels BG Sentinel UV-Licht Fallen, die durch Landwirte vor Ort betreut werden, werden von April bis Oktober einmal pro Woche für 24 Stunden Gnitzen in der Stallumgebung gefangen. Das räumliche und zeitliche Auftreten der Blutsauger kann so an einigen Standorten über Jahre miteinander verglichen werden und gibt Aufschluss über den Einfluss von klimatischen Bedingungen und Bruthabitatvorkommen auf die Abundanz von Gnitzen und das Vorkommen von Arten. Seit der Winterperiode 2021/2022 wird das Monitoring ununterbrochen auch in der sogenannten vektorfreien Periode (November bis März) weitergeführt und ermöglicht einen Einblick in die überregionale Winteraktivität von Gnitzen und das mögliche Risiko der Übertragung von Krankheitserregern im Winter.
Mit dem BTV-3-Ausbruch in Holland wurde die Fangaktivität mit zusätzlichen 17 Fallen an der deutsch-holländischen Grenze erweitert. Diese Fallen wurden auch 2024 noch ganzjährig betrieben, obwohl die Blauzungenwelle im Sommer 2024 schnell über diese Linie hinwegschwappte.